Effizienzüberprüfung eines psychomotorischen Bewegungskonzeptes in KiB-Kitas
Projektleitung: Silke Schönrade (Bonn) und Nicola Böcker (Berlin)
Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Wolfgang Beudels
Projektidee
Um die große Bedeutung einer bewegungsorientierten Entwicklungsbegleitung zu festigen („Bewegung als pädagogisches Prinzip“), ist die Idee zu der vorliegenden Studie entstanden. Mit ihr soll die Wirksamkeit eines psychomotorischen Konzeptes in den KiB-Kitas getestet werden. An der Studie werden insgesamt ca. 160 KiB Kinder und 90 Kinder aus ein bis zwei externen Kitas teilnehmen. Bei den KiB Einrichtungen handelt es sich um die Kitas:
- Drontheimer Straße
- Gottschedstraße 28
- Köpenicker Straße
- Wirsitzer Weg
Die beteiligten Einrichtungen erfüllen im Rahmen des Projektes folgende Bedingungen:
- Teilnahme aller Erzieherinnen der vier KiB Kitas an einer Teamfortbildung zum Thema „Raumgestaltung/Psychomotorik“ und Teilnahme der direkt beteiligten Projekterzieherinnen an einer speziellen Einzelfortbildung.
- Umsetzung eines Bewegungsorientierten Raumkonzeptes im gesamten Kindergarten.
- Regelmäßige Durchführung eines psychomotorischen Bewegungsprogramms (45 – 60 Minuten/Woche) für einen Teil der Kinder (Gruppe B) ab September 2010.
In der wissenschaftlichen Studie werden zwei Methoden angewendet:
1.Querschnittsstudie
In der Querschnittsstudie bilden die Kinder der KiB Kitas die Vergleichsgruppe. Die Kinder aus zwei externen Kitas bilden die Kontrollgruppe. Alle Kinder werden nach spezifischen Kriterien ausgewählt (Alter, Einzugsgebiet, räumliche und personelle Bedingungen der KiB Kitas) und haben mindestens zwei Jahre die entsprechende Einrichtung besucht. Sie sind zum Testzeitpunkt im September 2010 vier bis sechs Jahre alt. Getestet wird mit dem motorischen Entwicklungstest MOT 4-6 von Volkamer/Zimmer
Was soll untersucht werden?
Die Ergebnisse der Querschnittsuntersuchung sollen eine Aussage bezüglich des motorischen Entwicklungsstands der Kinder aus den KiB Kitas (bewegungsorientierte Konzeption) im Vergleich zu Kindern aus den anderen Kitas (nicht bewegungsorientierte pädagogische Ziele) liefern.
2.Vergleichsstudie
An der Vergleichsstudie nehmen ausschließlich die Kinder aus den vier KiB Einrichtungen teil. Diese werden in zwei Gruppen nach speziellen Kriterien (Parallelisieren: z.B. Alter, m/w) aufgeteilt:
Gruppe A:
Kinder dieser Gruppe nehmen an den üblichen Bewegungsstunden teil und erhalten kein zusätzliches Bewegungsangebot durch die Erzieherinnen. Diese Kinder bilden die Kontrollgruppe.
Gruppe B.:
Kinder dieser Gruppe erhalten neben den üblichen Bewegungsstunden zusätzlich einmal pro Woche eine psychomotorische Bewegungseinheit von ca. 45 Minuten. Jeweils zwei Erzieherinnen pro Kita mit der Ausbildung „Zusatzqualifikation Psychomotorik“ führen das Angebot im Zeitraum von Ende September 2010 bis Juni 2011 durch. Die entsprechenden Erzieherinnen nehmen an einer ergänzenden Weiterbildung teil und werden durch die Projektleiterin betreut. Diese Kinder bilden die Vergleichsgruppe.
Was soll untersucht werden?
Die aus dem Retest (Wiederholungstest im Juni 2011, erster Test Anfang September 2010) gewonnen Ergebnisse des motorischen Entwicklungsstandes der Kinder aus den vier KiB Kitas sollen in der Vergleichsstudie eine Aussage bezüglich der Effizienz regelmäßiger psychomotorischer Bewegungsstunden, die von speziell ausgebildeten Erzieherinnen durchgeführt wurden, ermöglichen. Die gesammelten Testergebnisse können interessante Einblicke in die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder geben, künftige Förderschwerpunkte im Bereich Bewegung für die Kita definieren und somit auch als Grundlage für Elterngespräche herangezogen werden.
Das Projekt beginnt für die KiB Kinder zum Kita-Jahr 2010 und endet vor den Sommerferien 2011. Die beteiligten Erzieherinnen haben bereits im Frühjahr 2010 mit den entsprechenden Fortbildungen begonnen.