Unser Projekt „EmMa“
In diesem und im nächsten Jahr werden wir die Mathematik in unseren Fokus nehmen. Das Projekt „EmMa“ wird unterstützt vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) und einem Konsortium aus acht deutschen Universitäten.
Die Fortbildung läuft über ein Jahr und beinhaltet sechs Tage im Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik für die Erzieherinnen und dazwischen gibt es Praxisphasen. In diesen Phasen werden die erworbenen K
enntnisse aus den Fortbildungstagen vertieft und im Alltag erprobt. „EmMa“ richtet sich an Erzieherinnen, die ihre professionellen Kompetenzen bezogen auf mathematische Bildungsprozesse im Elementarbereich erweitern möchten. Sie setzt sich aus 6 Bausteinen zusammen. Die Fortbildungen „Elementarmathematik erleben", „Individuelles (mathematisches) Lernen begleiten", „Raum und Form", „Mengen und Zahlen", „Größen und Messen", „Daten, Zufall und Wahrscheinlichkeit" möchte Erzieherinnen dabei unterstützen, mathematische, Spiel- und Lerngelegenheiten zu gestalten. Gemeinsam mit den Kindern machen wir uns auf den Weg um Alltagsmathematik zu erleben. Die Erzieherinnen erhalten in den Fortbildungen Unterstützung darin, Mathematik im Alltag zu erkennen und diese als mathematische Lerngelegenheiten zu nutzen. Zusätzlich werden Varianten zur Planung und Gestaltung von mathematischen Spiel- und Lernumgebungen, die den individuellen Bedürfnissen und Interessen der Kinder entsprechen, entwickelt und erprobt um in die tägliche Arbeit einzufließen.
Wir meldeten uns kurzerhand zu diesem Projekt an, da dieses zu unserem Konzept des Lernens in Alltagssituationen und in vorbereiteten Umgebungen passt. Zusätzlich sprach uns das Erleben von Mathematik an.
Schon das erste Fortbildungsmodul mit dem Thema „Elementarmathematik erleben" erwies sich als eine wahre „Fundgrube" von Ideen, theoretischen Hintergründen und praxisnahen Spielen, in denen wir Mathematik bewegt erleben durften. Es ging vorwiegend um Mathematik im Alltag (Zahlen, Zeiten und Formen) und Mathematik als Strukturgeber für den Alltag, wie Zählen, Uhrzeit, Mengen, Muster, Strukturen und Formen. Es ging vor allem darum, wie es gelingen kann, die Entdeckungs- und Erfahrungsmöglichkeiten sowie das Interesse der Kinder am Bildungsbereich Mathematik aufzunehmen und für die Kinder attraktive, spannende und herausfordernde Spiel- und Lerngelegenheiten erlebbar zu machen.
Nach diesem ersten Fortbildungstag ging es mit einem Hausaufgabenauftrag zurück in unseren Kindergarten. Wir durften die Kinder im Spiel beobachten und dabei Situationen erkennen und fotografieren, bei denen sie elementare Mathematik erleben.
Das war leicht: Mit neu geschultem Blick fiel uns sofort das Interesse der Kinder an der Uhrzeit auf. Ihre Fragen waren diese: "Wann gibt es denn Mittagessen?", "Wann gehen wir in den Garten?", "Wann werde ich abgeholt?" Dies war der Beginn, uns mit den Tages- und Uhrzeiten näher zu beschäftigen.
Zudem kamen erste Zahlen (1-12) ins Spiel. Wir beschäftigten uns damit, wie die Zahlen aussehen, bestimmten die Menge der einzelnen Zahlen und suchten sie in unserem Alltag. Da spielte uns das Decken des Mittagstisches neue Ideen hinzu. Wir gingen den Fragen nach: „Wie viele Kinder sind wir denn heute?", „Wie viele Kinder sitzen an einem Tisch?", "Wie viele Messer, Gabeln, Teller und Becher benötigen wir?" und erfuhren von den Kindern eine ganze Menge an Wissen, was sie schon über Mathematik mitbrachten.
Wir belegen die Zahlen mit Mengen
und decken unsere Tische.
Als nächstes beschäftigten wir uns damit, wie viele Teile von welchen Dingen an unserem Körper zu finden sind…
und die Kinder sortierten verschiedene Dinge nach ihren Vorstellungen.
Wir waren sehr überrascht, wie vielfältig und kreativ die Ideen der Kinder sind und wie viel Wissen sie über Mathematik mitbringen.
In einem Elternnachmittag stellten wir das Projekt vor und baten die Eltern darum, die gleichen Materialien, mit denen auch ihre Kinder gearbeitet hatten, nach ihren Vorstellungen zu sortieren. Die Kinder baten uns darum, davon Fotos zu machen.
Und wenn Sie jetzt beim Lesen neugierig geworden sind….. Dann freuen Sie sich auf die Fortsetzung unseres Projektes.