Bewegung und Inklusion
Wir betreuen in unserem Kindergarten derzeit 88 Kinder - davon haben 24 einen Integrationsstatus. Von diesen 24 Kindern sind zwei Kinder in ihrer geistigen Entwicklung stark eingeschränkt. A., 5 Jahre alt, ist schwer geistig behindert und B., 5 Jahre alt, leidet unter Autismus mit einer geistigen Beeinträchtigung. Wir arbeiten in unserem Kindergarten nach einem inklusiven Ansatz. Alle unsere Kinder haben das gleiche Recht auf Teilhabe am Gruppengeschehen. Dies ist nicht immer leicht zu bewältigen. Ein gutes Beispiel für ein gelungenes Miteinander ist hier die gemeinsame Zeit im Bewegungsraum. Beide oben genannten Intergrationskinder sind körperlich fit und sehr agil. Sie gehen sehr gerne in den Bewegungsraum und nehmen hier an den Angeboten teil. Durch den psychomotorischen Ansatz, die Kinder entwickeln aus den bereitgestellten Materialien ihr eigenes Bewegungsangebot, können auch die Kinder mit Behinderung gleichberechtig mitagieren. Das folgende Beispiel zeigt, dass ein Miteinander gelingen kann.
Zusammen im Bewegungsraum
Wöchentlich nutzen wir in kleinen gemischten Gruppen den Bewegungsraum. Heute mit dabei sind ein 3-jähriges Kind, zwei 4-jährige und zwei Integrationskinder im Alter von 3 bzw. 5 Jahren.
Die Kinder wünschen sich die großen rechteckigen Schaumstoffbausteine. Erst einmal alle Steine auf einen Haufen und hineinschmeißen. Marie beginnt die weichen Steine in eine Reihe zu legen. Frank wird von den anderen verbuddelt und springt dann mit Gebrüll aus dem Berg. Marie hat inzwischen eine lange Straße gebaut, über die sie und Lena balancieren. Ralf stapelt die Steine zu einem hohen Turm. Er stapelt zurzeit alles was zu stapeln geht. Frank baut sich ein Haus. Der Turm von Ralf fällt um. Er kreischt und lacht und beginnt von neuem. Frank braucht für sein Haus Steine und will sie sich von Leon holen. Der wirft sich beschützend vor sein Hab und Gut und schreit: "Nein!" Ralf hat das Haus von Frank entdeckt und steuert darauf zu...
Alle haben die Wahrnehmung und das Sozialverhalten gefördert. Es wurden physikalische Gesetzmäßigkeiten kennengelernt und vor allem, wir haben zusammen Spaß gehabt.
Die Namen der teilnehmenden Kinder wurden pseudonymisiert